Studie Denkmalschutz Stadtquartier Lainz

Wien 2007

Im April 2007 wurde die stufenweise Umsiedelung des Geriatriezentrums Wienerwald (GZW) beschlossen. Unter dem Projekttitel "Stadtquartier Lainz" soll das Areal bis 2015 einer gemischten Nachnutzung zugeführt werden und ein neuer Stadtteil mit etwa 280.000m² Grundfläche entstehen.

Ziel ist es, die Lebensqualität des Stadtteils Lainz durch die Entwicklung des Stadtquartiers weiter zu verbessern.

Neben der derzeit laufenden Grundlagenforschung werden im Rahmen einer BürgerInnenbeteiligung Anregungen seitens der Bevölkerung eingeholt, um diese nach Maßgabe in den Planungsprozess einzubeziehen.

zeininger architekten bearbeiten derzeit eine Studie zu denkmalschutzrelevanten Aspekten der Anlage. Strukturbildende Fakten werden zusammengetragen, in einem Bericht erfasst und in Planform zusammengestellt. Ziel ist die Erstellung einer Grundlage zur Definition eines ensemblerelevanten denkmalpflegerischen Rahmenkonzepts für die funktionelle Umstrukturierung der Gesamtanlage.

Erste Überlegungen zu einem projektbezogenen städtebaulichen und architektonischen Ansatz

Innerhalb der Ensemblestruktur gibt es Standorte, die einerseits in Bezug auf das historische Grundkonzept bisher unbebaut blieben (Pavillon II), andererseits Bauten, wo ein Austausch architektonisch denkbar und sinnvoll erscheint. Im zweiten Fall kann unterschieden werden:

Historische Gebäude, die massiv verändert wurden, dass sie als Fremdkörper im Ensemble wirken und eine für die Nachnutzung schlechte Bestandsstruktur aufweisen. Hier wird ein Austausch gegen einen modernen Bau, der den Rahmenbedingungen der baudenkmalpflegerischen Ensembleleitlinien folgt, angestrebt. Konkret davon betroffen sind der Pav. XI, ehemaliges Frauenheim (Aufstockung und Zubauten unter negativer Veränderung der Gebäudesilhouette und Gebäudeproportionen) und der Pav. XIII, ehemaliges Heim für Paare (Abbruch des Dachbodens und des Dachaufbaus am Mittelrisalit unter massiven Verlust der Symmetriewirkung der Gesamtanlage im Ensemblekernbereich).

Neuere Gebäude und große Zubauten, die auf Grund der Nutzung als Krankenhaus und Geriatriezentrum nachträglich errichtet wurden und die einer Nachnutzung hinderlich sind. Hier werden ein Abbruch und eine adäquate Neubebauung, nach den Rahmenbedingungen der baudenkmalpflegerischen Ensembleleitlinien, angestrebt. Dies trifft für den Pav. XVI, ehemaliges Krankenheim (Zubau eines asymmetrisch in den Hof eingebauten OP-Traktes, Errichtung einer frei eingestellten Nottreppenanlage), die nachträglich errichteten Lager, Magazine und Betriebsgebäude im Norden des Areals und die Kiosk- und Nebengebäude im gesamten Areal zu.

Ziel ist es hier, denkmalpflegerisch relevante Parameter für den Entwurf von Neubauten im Kontext des historischen Ensembles zu formulieren.

Städtebauliche Nachverdichtung

Auf der Grundlage der erarbeiteten denkmalrelevanten Fakten aus der exemplarischen Objekt- und der Ensemblestudie wird versucht, Lösungsansätze unter Berücksichtigung funktioneller, wirtschaftlicher und stadtpolitischer Rahmenbedingungen im Ansatz auszuarbeiten, zu klassifizieren und zu bewerten.

Links:

Bürgerbeteiligung:
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Stadtquartier Lainz bei der WSE:
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