Der neue Erdberger Steg
1030 Wien, Donaukanal
Friedensgasse, Haidingergasse
Eröffnung am 31. Oktober 2003, 10:00 Uhr
Auftraggeber
MA29 Brücken- und Grundbau
Projektleiter: Dipl.Ing. Georg Kolik
A- 1160 Wien, Wilhelminenbergstraße 93
Projektgemeinschaft Planung
Ingenieurbüro Prof. Dr. A. Pauser
ZT-Gesellschaft für Bauwesen GmbH A- 1130 Wien, Münichreiterstraße 31
zeininger architekten
Dipl.Ing. Johannes Zeininger
A- 1070 Wien, Stuckgasse 3
Projektteam intern
Johannes Zeininger
Manuel Irsara
Thomas Scheiblauer (Visualisierung)
Der Steg
Lage im Stadtraum
Der annähernd 90 Meter messende Erdberger Steg wird für Fußgänger und Radfahrer eine seit langem gewünschte zusätzliche Querung des Donaukanals zwischen Rotundenbrücke und Stadionbrücke herstellen. Damit wird die Bevölkerung des 3. Gemeindebezirks auf kurzem Weg an das Naherholungsgebiet Prater angebunden. In 10 Minuten gelangt man über die Haidingergasse in Erdberg, den Steg und die Friedensgasse im 2. Bezirk direkt auf die Jesuitenwiese wo der grüne Prater zu Sport und Erholung einlädt. Die Verbindung wird in das städtische Rad und Fußwegenetz integriert.
Farb und Oberflächenkonzept
Der Brückenbau bestimmt sich konstruktiv aus den Materialien Holz und Stahl. Um optisch die Ingenieurleistung des schlanken High-Tech Produktes hervorzuheben, werden die unterschiedlichen Materialien in ein monochromes Farbkonzept eingebettet. Ziel ist es, dadurch das Tragwerk in seiner Materialwirkung zurückzunehmen und den Verbundcharakter der Konstruktion zu betonen. Die Holzverbundwerkstoffe erhalten eine hellgraue, auf die Stahlteile abgestimmte, lasierende Beschichtung. Der bituminöse Fahrbahnbelag wird mit einer reflektierenden hellgrauen Quarzsandeinstreuung ausgeführt. Die Stahlteile haben entsprechend der konstruktiven und funktionalen Hierarchie unterschiedliche aber aufeinander abgestimmte Oberflächen.
Beleuchtung
Die Ausleuchtung des Fahrbahnraums der Brücke ist nur von 3 Stellen aus vorgesehen. Spezialscheinwerfer sind in der Mitte der Brücke am Hochpunkt des Tragwerks in beide Richtungen Licht werfend montiert. An den Ufern ist jeweils ein ca. 14 m hoher Mast seitlich versetzt aufgestellt, der seine am Mastkopf befindliche Scheinwerferbatterie in die Achse der Brücke einschwenkt und flutlichtartig die Brückenfahrbahn mit den Vorbereichen ausleuchtet. Für das nächtliche Erscheinungsbild im städtischen Raum ist eine Effektbeleuchtung vorgesehen. Diese soll die W-Form der Hauptkonstruktion des schlanken Brückentragwerks betonen.
Konstruktion
Der Erberger Steg ist eine Fuß- und Radwegbrücke und quert im Bereich der Erdbergerlände (3.Bezirk) bzw. der Schüttelstraße (2. Bezirk) bei km 8+830 den Donaukanal. Das Tragwerk ist eine moderne Schichtholzkonstruktion aus einheimischem Lärchenholz, Widerlager und Fundamente werden aus Ortbeton hergestellt. In Längsrichtung der Brücke ist es auf Grund des geforderten Lichtraumes für die Schifffahrt von 27,00m x 6,40m erforderlich, eine Kuppe auszubilden. Von den Widerlagern weg steigt das Tragwerk auf eine Länge von je 28,40m mit 6% an, der mittlere Bereich (ca. 28,50m) wird kreisförmig ausgerundet. Der Brückenquerschnitt hat eine Gesamtbreite von 4,06m und setzt sich zusammen aus den beiden Hauptträgern mit einer Breite von je 36cm und der dazwischenliegenden Fahrbahn mit einer Breite von 3,34m. Das Geländer ist seitlich auf den Hauptträgern montiert und weist einen lichten Abstand von 3,70m auf. Die Gesamtlänge des Tragwerkes beträgt 85,32 m. Die vier W-förmig angeordneten Stützenpaare stützen das Tragwerk in vier Punkten, die beiden mittleren Stützenpaare treffen einander in Tragwerksmitte ca. 6m über dem Tragwerk. Das Tragwerk ist in diesem Punkt abgehängt.
Bauablauf
Zu Baubeginn werden die Widerlager und Fundamente von einer Baufirma hergestellt. Das Brückentragwerk selbst wird binnen weniger Tage von einer Holzbaufirma in großen vorgefertigten Elementen angeliefert und aufgestellt werden. Begonnen wird dabei mit dem Einrichten der vier Stützenpaare einschließlich der unter der Fahrbahn liegenden Windverbände. Die zwei vormontierten Abschnitte des Haupttragwerkes (ca. 45 m Länge) werden danach eingehoben und mit den Stützen verbunden. Dann können die über der Fahrbahn liegenden Windverbände eingebaut werden. Danach werden Fahrbahnplatte und Brückenausrüstung montiert. Abschließend werden die Beleuchtung, die Weganschlüsse und die Geländeanpassungen hergestellt.
Beteiligte
Vermessungsplan:
Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen D.I. Albin Rentenberger A- 1020 Wien, Castellezgasse 29
Wasserspiegellagen im Donaukanal und Lichtraumprofil:
Donauconsult Zottl & Erber ZT-Gesellschaft m.b.H.
A-1170 Wien, Klopstockgasse 34
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