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Schule Roda-Roda-Gasse 3, 1210 Wien
erbaut und erweitert 1965-1966
Planung: Architektin Dipl.-Ing. Elise Sundt (eine Pionierin des Fertigteilbaus in Österreich)
vormals: Volks- und Hauptschule der Stadt Wien
heute: Berufsorientierende Mittelschule Roda Roda Gasse
Poly 21 (Expositur der Poly20) Polytechnische Schule
Stadträumliche Situation
Die Schulanlage wurde in den 60er
Jahren des 20. Jahrhunderts als Infrastrukturleistung der
zeitgleich entstandenen Wohnbebauung in Strebersdorf, nahe der
nordwestlichen Stadtgrenze zu Langenzersdorf, als kombinierte
Volks- und Hauptschule errichtet. Der Standort nördlich der
Pragerstraße ist in ein Wohnquartier in Zeilenbauweise in
städtischer Randlage eingebettet. Die offene Bauform folgt
städtebaulich dem Leitbild der "Stadtlandschaft", die durch
fließende, begrünte Außenräume und einer,
der Carta von Athen verpflichteten, funktionellen Staffelung der
Grundfunktionen der Stadt gekenntzeichnet ist. Das
Schulgelände liegt an der Schnittlinie zweier, im
schrägen Winkel, tangierender Bebauungsraster, wodurch sich
eine dreieckige Vorplatzsituation ergibt. Der raumgreifend, in
Trakte gegliederte Gebäudekomplex umstellt in einem offenen
Ring den begrünten Schulhof mit Sportplatz und ist durch
Vorgärten in den öffentlichen Raum eingebettet.
Baukonzept
Die Schulanlage knüpft an skandinavische
Vorbilder an. Ein lichtdurchfluteter Außen-Innen-Bezug, die
differenzierte, Landschaft erzeugende Grünraumgestaltung und
die großzügigen allgemeinen Verweil- und
Pausenräume erzeugen einen Schulraum fern der hierarchischen
Zwänge gründerzeitlicher Kathederpädagogik. Von
besonderer Qualität ist die architektonische Feinbearbeitung
der Oberflächen. Kombiniert mit einer modernen Betonbauweise
in einer systematischen Mischung aus Tafel- und Rahmenbauweise
werden darauf abgestimmt unterschiedliche Wandbeläge im
Außenbereich eingesetzt. Große Fensteröffnungen
mit einer funktionellen Fensterteilung fachen die
Primärstruktur regelhaft aus. Im Inneren setzt sich die
Materialgliederung bei den Boden- und Wandoberflächen fort,
sodass ein eleganter und hochwertiger Gesamteindruck der Schule
entsteht.
Die Funktionsgruppen Klassen,
Sonderunterrichtsräume und Turnsäle sind in einzelnen
Trakten in einhüftiger Anlage untergebracht. Ein breit
bemessener, alles verbindender Gang, der in seiner Wegabfolge
sowohl den Hofbereich als auch den öffentlichen
Straßenraum über die Vorgärten hinweg tangiert,
fasst alles zusammen. An ihn angelagert, liegen qualitätvoll
räumlich ausgestaltet der Hauptzugang mit Buffetzone, die
offenen und somit räumlich verbindenden Stiegenhäuser
und die Hofausgänge. 2 Schulwartwohnungen, eine beim
Haupteingang, eine beim Turnsaaltrakt ergänzen das
Raumprogramm. Die Zentralgarderobe ist übersichtlich und
natürlich belichtet im Souterrain untergebracht.
Sanierung
Im Zuge der Schulsanierungsinitiative der Stadt Wien (SUSA) wurden zeininger architekten mit der Erstellung der Bestandspläne, eines Raumkonzeptes und eines Maßnahmenpaketes für die Substanzsanierung des Gebäudes betraut. Integraler Bestandteil der Maßnahmen war die Erstellung einer zeitgemäßen Brandschutz- und Fluchtwegplanung. Weitere wichtige Schwerpunkte waren die thermische Sanierung der Gebädehülle und die barrierefreie Benutzbarkeit der Schule.
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