BG und BRG mit musischem Schwerpunkt
1030 Wien, Boerhaavegasse 15
Funktionssanierung und Internatszubau
Fertigstellung 2007
Projektbeteiligte
Auftraggeber
BIG - Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H.
Auftraggeber-Projektabwicklung
BIG Services Immobilienmanagementges. des Bundes m. b. H.
Generalplaner
zeininger architekten
Einrichtungsplanung
kopper architektur
Statik
DI DR. Anton Pech
Haustechnik Planung
BPS Engineering Brunner & Partner OEG
Bauphysik
DI Walter Prause
Küchenplanung
Ing. Karl Heinz Eder
TCG Technologie Consult GmbH
Schulhofgestaltung
Idealice + p³ grün
Bodengutachten
DI Dr. Erich Würger
Vermessung
Korschinek und Partner ZT OEG
Örtliche Bauaufsicht
Atelier Hayde Architekten ZT GmbH
Baumeisterarbeiten
Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau GmbH
Projektbeschreibung
Ziel des Entwurfes war es, eine Neustrukturierung
der Schulanlage vorzunehmen. Der Internats- und Schulbereich
wurde entflochten, um den betrieblichen Ablauf zu verbessern. Das
Internat wurde in einem Neubau zusammengefasst, der den
Anforderungen einer zeitgemäßen Unterbringung von
Kindern und Jugendlichen als Lebensgemeinschaft entspricht. Die
Schule wurde entsprechend dem musischen Schwerpunkt der
Ausbildung mit zusätzlichen Räumen und
Veranstaltungsmöglichkeiten für die bildenden
Künste, dem Tanz und der Musik geplant. Das Pilotprojekt
eines pädagogisch nutzbaren Schulgartens ermöglichte
den verstärkten Einbezug der Grünraumflächen in
das Schulkonzept.
Internatszubau
Im neuen Internatszubau wurden
auf 6 Ebenen die Zimmer der Schülerinnen und Schüler
untergebracht. Je 11 Doppelzimmer und ein ErzieherInnenzimmer
bilden mit Studierraum und Tagesaufenthaltsraum eine betreute
Stockwerksgemeinschaft. Vier davon für Mädchen, zwei
für Burschen. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und einen
Vorraum und erreicht damit Hotelstandard. EDV- und sonstige
Medienanschlüsse sind obligat. Die Einrichtung wurde von den
Architekten mitgeplant. Auf eine freundliche und
abwechslungsreiche Farbgestaltung wurde wert gelegt.
Im
Hochparterre wurde der Speisesaal mit freiem Blick in die
umgebenden Grünanlagen angeordnet. Eine Freitreppe
erschließt den Schulgarten auf direktem Weg. Der
Küchenbereich wurde angrenzend in den Altbau auf 2 Ebenen
eingebaut.
Durch Ausnutzung der Topografie des Geländes
konnten im Untergeschoß auf gleichem Niveau mit den
angrenzenden Außenanlagen Tagesräume für das
Internat und ein überdeckter Außenbereich für
Spiel und Tratsch geschaffen werden. Ein eigener Zugang auf der
Seite des neu geschaffenen öffentlichen Durchgangs
ermöglicht die unabhängige Erschließung des
Internats. Im Keller des Zubaus ist eine Waschküche, die
Wäscheausgabe, Lagerräume und die Haustechnikzentrale
untergebracht.
Schulbau
Der gründerzeitliche, U-förmige
Kasernenbau mit Reitschultrakt und Offiziersmesse wurde bereits
seit der Zwischenkriegszeit in Etappen den laufenden
Bedürfnissen des Schulbetriebs angepasst. Auf Grund seiner
neutralen offenen Raumstruktur ist er für gängigen
Schulbetrieb auch weiterhin gut geeignet. Die Organisation der
Räume wurde auf das neu definierte Raumprogramm hin
abgestimmt.
Zeitgeschichtlich gesehen, folgte in der 2. Republik
auf die BEA (Bundeserziehungsanstalt für Mädchen) die
HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) um heute als BG und
BRG mit musischem Schwerpunkt eine markante und nachgefragte
Position in Wiens Schullandschaft einzunehmen.
Neben
üblicher Verbesserung der haustechnischen Versorgung und
Beleuchtung des Gebäudes mussten auch
Verbesserungsmaßnahmen im konstruktiven Bereich zur
Stärkung der Erdbebensicherheit und bei den Fluchtwegen
vorgenommen werden. Deutliches Zeichen dafür ist der
seitlich an den Schulbau angestellte stählerne Treppenturm.
Die gesamte Anlage ist nach den Kriterien einer barrierefreien
Ausführung errichtet.
Dem musischen Schwerpunkt der Schule
Rechnung tragend, wurde der alte Speisesaalbereich im
Erdgeschoß für die Musikausbildung und das ehemalige
Offizierskasino, das noch heute mit der orginalen Glasdecke
ausgestattet ist, als Schulbibliothek genutzt. Die handwerklichen
und bildnerischen Künste sind im Dachgeschoß
untergebracht.
Die Gangbereiche wurden an den Enden um
Pausenzonen erweitert, die als Kontakt- und Bewegungszonen den
"Sitzstau" im Schulalltag mildern helfen sollen. In den
Allgemeinflächen der Schule wurde wie im Internat, durch
pointierten Farbeinsatz, die Raumstruktur markiert. Die
Turnsäle blieben bis auf die Verbesserung der
Fluchtwegsituation im Bestand erhalten.
Außenanlagen
Durch
die Neustrukturierung des Gesamtkomplexes war es möglich,
den in den 70er Jahren im Schulgarten errichteten
Erweiterungspavillon wieder abzubrechen und den räumlichen
Zusammenhang der großzügigen Grünanlage wieder
herzustellen. Mit dem Bauvorhaben konnte auch über
Initiative der Schule ein Pilotprojekt für einen
pädagogisch nutzbaren Schulgarten realisiert werden. Das
ÖISS (Österreichisches Institut für Schul- und
Sportstättenbau) konnte mit Expertinnen und der Schule unter
Mitwirkung einer Großzahl von Schülerinnen und
Schüler im Vorfeld der Planung ein Anforderungsprofil
für die Gartenanlage erarbeiten, das dann von der BIG
(Bundesimmobiliengesellschaft) unter Mithilfe von Sponsoring
umgesetzt wurde. Die Betreuung der kleinteiligen und
ausdifferenzierten Grünanlage einschließlich eines
künstlichen kleinen Bachlaufs wird in das
Ausbildungsprogramm der Schule integriert. Erste kleine Projekte
bei der Einrichtung der Anlage wurden bereits realisiert.
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